In Rodias, dem kleinsten Ortsteil der Gemeinde Milda, gibt es ein sehenswertes Kirchlein, zu deren Beschreibung drei Merkmale passen:
Das Gotteshaus liegt am südwestlichen Ortsrand und ist vollständig von Bäumen umgeben. Im Inneren befindet sich ein Gestühl aus dem 18. Jh., das an eine Puppenstube erinnert.
Das Baujahr der Kirche ist nicht eindeutig bekannt. Für die Entstehung gibt es zwei Angaben: 1717 oder 1729 als Baujahr. Auf der Türschwelle ist die Zahl 1729 eingraviert. Bekannt ist nur, dass der damalige Rittergutsbesitzer von Altenberga, Anton Ludwig von Schwarzenfels, die Kirche auf eigene Kosten erbauen ließ.
Die Kirche ist 7 m lang und 5,5 m breit. Auf der Mitte des Daches befindet sich ein kleiner Turm. Dort hängt eine Glocke, die im Jahre 1722 gegossen wurde.
Die Kirche wurde im Jahre 1844 aufwändig saniert und ein Bahrenhaus (Aufbahren der Toten vor der Bestattung) gebaut. 1882 wurde für 380 Mark ein Harmonium angekauft.
Glocke - „O Heilige Dreifaltigkeit – wir loben dich in Ewigkeit“ A.L.v.S. Me fecit Paul Hiob Hahn, 1722
Gestühl - aus dem 18. Jh., etwas geschnitzt, Bierlasur
Cruzifix - gotisch, Holz
Taufkanne - J. G. F. Büschel, 1762, Zinn
Taufschale - A. E. Buschelin, 1762, Zinn,
Harmonium - 1882, nicht bespielbar
Besonders in den Jahren der DDR wurde die Kirche zusehends baufälliger. Das Dach wurde schadhaft. Die Lehmdecke brach zum Teil zusammen, so dass vom Kircheninneren der Himmel betrachtet werden konnte. Die Fenster waren marode und teilweise fehlten Glasscheiben. Die Kirche wirkte verlassen.
Nach der politischen Wende im Jahre 1989 wurden zaghaft Maßnahmen zur Erhaltung des Gotteshauses unternommen:
Die dringend notwendige Innenrenovierung konnte bisher noch nicht umgesetzt werden.
Ines Orlob